Im Bereich der ingenieurwissenschaftlichen Strukturanalyse ist die FEA die wegweisendste Innovation des 20-sten Jahrhunderts. Seit ihren von Pionieren wie Argyris, Zienkiewicz oder der Berkeley-Gruppe um Clough in den 50er und 60er Jahren erarbeiteten Anfängen entwickelte sich die Methode bis in die Gegenwart zum zentralen Verfahren für Strukturdesign und rechnerische Nachweisführung.
Die wesentliche Idee der FEA überführt das unlösbare Problem, das Deformationsverhalten einer beliebigen Struktur durch einen globalen, mathematischen Ansatz zu beschreiben, in eine Anordnung endlicher (finiter) Elemente, deren lokale Verformungen jeweils geschlossen lösbar sind. Dieser bahnbrechende Ansatz ermöglicht es, die globale Verformung durch eine beschränkte Anzahl bekannter Ansatzfunktionen zu approximieren. Die Unlösbarkeit des übergeordneten Problems wird auf die Lösbarkeit einer Anzahl von Einzelproblemen reduziert. Die Formulierung ist deshalb ideal geeignet, durch den Einsatz von Rechenautomaten bearbeitet zu werden. Die Bedeutung der FEA in der modernen Struktursimulation ist daher eng verknüpft mit der rasanten Entwicklung der Computertechnologie.
Die FEA ist ein Näherungsverfahren. Die Limitierungen der Methode zu kennen, ist eine wesentliche Voraussetzung der erfolgreichen Anwendung.